Faserbettdecken

Früher waren synthetische Fasern wegen ihrer typischen Eigenschaften in deutschen Betten verpönt. Naturfasern wie Baumwolle, Alpaka oder Schafschurwolle blieben beim Kauf weit hinter dem klassischen Feder- oder Daunenbett zurück. Mit Federn und Daunen gefüllten Bettdecken sowie Baumwoll-Steppdecken schrieb man bessere Eigenschaften zu. Doch mittlerweile haben die synthetischen Fasern aufgeholt. Die Bekleidungsindustrie nutzt ebenfalls vermehrt verschiedene Synthetikfasern, die heutzutage in ihren Funktionen variabel zu gestalten sind. Davon profitieren auch die Hersteller von Bettwaren. In deutschen Betten finden sich daher heute ebenso viele Faserbetten wie Daunendecken oder Baumwollsteppdecken.

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Produktbeispiele
Faserdecken im Vergleich	Billerbeck 120	Centa-Star Pearl	Pikolin Home	Sabanalia Cama
Testnote	2,3	1,3	2,0	1,7
Schlafcomfort
Waschen (bis 30°)			n/a
Waschen (bis 60°)			n/a	n/a
Trockner fähig	n/a	n/a	n/a	n/a
Allergiker geeignet		n/a		n/a
Temperaturausgleichend		n/a	n/a	n/a
Feuchtigkeitsregulierend		n/a	n/a	n/a
Maße (cm)	135 x 200	135 x 200	180 x 220	260 x 240
Verfügbarkeit andere Maße
Besonderheiten	hydrophiler Bezug	Perlmutt-Seidenglanz	extraleichte Decke	besonders atmungsaktiv
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Faserbetten im Überblick

Auch Faserdecken sind in verschiedenen Größen und Wärmeklassen erhältlich. In Bettdecken nutzt man weitgehend Polyesterfasern, sogenannte Klimafasern oder Mikrofaser als Füllung. Auch Faserbällchen können zum Einsatz kommen. Der größte Vorteil ist, dass Allergiker synthetische Fasern beliebig oft kochen oder bei 60 Grad waschen können. Das bietet für Allergiker den besten Schutz vor einer Allergenbelastung. Außerdem gelten synthetische Fasern als leichter. Zum Teil stattet man Bettdecken aus Fasern mit Bezügen aus Baumwolle, Mikrofaser-Batist oder Biber-Baumwolle aus, damit der Schläfer ein angenehmes Gefühl auf der Haut hat. Die Hersteller können heutzutage veredelte Bettbezüge nutzen, die Schimmelsporen und Milben fernhalten. Zum Teil werden die Bezüge von Faserbetten zur Abwehr von Milben mit pflanzlichen Essenzen bzw. ätherischen Ölen wie Lavendel, Eukalyptus, Aloe Vera oder Zitrone behandelt. Ein beduftetes Steppbett wird allerdings zum Problem für Duftstoffallergiker und Asthmatiker. Man kann sogar eine Bettdecke mit einer Sommer- und einer Winterseite herstellen. Eine Faserbettdecke mit einer „Hightech Faserfüllung“ aus Polyesterfasern fühlt sich leicht, weich und anschmiegsam an. Sie besitzt hohe Bauschkraft und bietet sowohl eine gute Feuchtigkeitsaufnahme wie auch ein angenehmes Schlafklima. Moderne Gewebeveredelungen lassen Faserbetten schneller trocknen als es früher der Fall war. Manche Hersteller von Bettdecken nutzen gekräuselte 3-D-Fasern, um die Bauschkraft zu optimieren. Eine solche Bettdecke kann man aufschütteln, als sei es eine Daunendecke. Kältebrücken wird auch beim Faserbett durch Innen-Steppungen und Stege abgeholfen. Bei den Kopfkissen zur Bettdecke nutzt mancher Hersteller Faserbällchen, die eine höhere Stützkraft besitzen. Einer der überzeugendsten Vorteile von Mikro- und Kunstfaserdecken liegt im günstigen Preis. Das Vorurteil, Faserbetten seinen minderwertiger, schwitzig oder nicht so warm, kann man heute nicht mehr aufrecht erhalten. Trotzdem hat jeder seine eigenen Vorlieben und ein unterschiedliches Kälteempfinden. Hohl- oder Mikrofasern, die für die Füllung verwendet werden, sind in den meisten Fällen frei von Schadstoffen wie Formaldehyd oder chemischen Verbindungen. Daher sind Faserdecken sowohl für Allergiker als auch für Babys und Kleinkinder nutzbar.

Was kennzeichnet eine gute Faserdecke?

Hochwertig ist eine Faserdecke mit Synthetik-Füllung, wenn die Füllung nach dem Waschen und Trocknen noch gut in der Decke verteilt ist. Wenn in einem Steppbett manche Kammern mit synthetischen Fasern nach der Wäsche komplett entleert sind, ist die Steppung minderwertig. Die Stege sind nicht in der Lage, ein Verrutschen der Füllung zu verhindern. Es ist auch nicht gewährleistet, dass man die Füllung dieser Decke nach dem Aufschütteln wieder gleichmäßig verteilen kann. Für Menschen, die im Schlaf viel schwitzen, empfiehlt sich ein Bettbezug aus reiner Baumwolle. Bei einer Decke für den Winter sollte es eine Innensteppung geben, die Kältebrücken verhindert. Man spricht dann von einer Kassetten- oder Stegdecke. Die Füllung kann in den geschlossenen Kammern der Steppdecke nicht wandern. Beim Karosteppbett hingegen erlaubt der Hersteller ein gewisses Wandern der Füllung. Man kann seine Bettdecke aufschütteln, um die Füllung so zu verteilen, wie es einem genehm ist. Bei Decken für die Sommermonate – sogenannten Einziehdecken – vernäht man den Bezug punktuell von außen. Auf diese Weise kann die Körperwärme besser abgeleitet werden. Ballonbetten mit Faser-Füllung sind nicht üblich. Das hat weniger mit den Eigenschaften von synthetischen Fasern zu tun als vielmehr mit dem individuellen Geschmack der Menschen. Das Ballonbett wird heutzutage als nostalgische Bettdecke angesehen. Klassisch ist für die Faserdecken eine Karo-Steppung. Solche Steppungen verwenden die Hersteller bevorzugt bei langfaserigen Vliesen, beispielsweise Polyesterfasern. Für kurzfaserige Vliese eignet sich die diagonale Rautensteppung eher. Die Kreissteppung wird fast nur bei Kamelhaarbettdecken verwendet. Man kann also teilweise an der Steppung erkennen, welche Faserlänge und Faserart verarbeitet wurde.

Nachteile von Faserbetten

Ein Nachteil einer Decke mit einer Füllung aus synthetischen Fasern ist der Umstand, dass die Fasern sich aus der Umhüllung herausarbeiten können – ähnlich wie kleine Federn aus einem Federbett austreten können. Zu viele solcher Faseraustritte, die als Pilling auffallen, mindern die Qualitäten einer Bettdecke. Das merkt der Verbraucher allerdings erst nach mehreren Wäschen und monatelanger Nutzung. Hilfreich sind hier lediglich Testergebnisse, die über Faserdecken veröffentlicht wurden. Auch Kundenrezensionen anzusehen, kann vor einem Kauf sinnvoll sein. In jedem Fall ist es sinnvoll, auch bei Faserdecken auf geprüfte Markenprodukte zu achten. Bei Mischgeweben, Mikro- oder Kunstfaserbezügen geschieht die Schweißverdunstung nicht so schnell. Die Durchlässigkeit synthetischer Fasern für Feuchtigkeit ist trotz guten Wärmerückhalts und hohem Schlafkomfort spürbar schlechter als bei Daunen. In den Wechseljahren sollten stark schwitzende Frauen daher ein Steppbett mit Daunen und Federn und einem Baumwollbezug vorziehen.

Moralische Aspekte

Wie beschrieben weisen qualitativ hochwertige Faserbettdecken sehr gute Produkteigenschaften auf, die Naturprodukten in nichts nachstehen. Es ist wichtig anzumerken, dass beim Kauf von Bettdecken mit künstlichen Fasern kein unmittelbares Tierleid damit verbunden ist, da zur Herstellung von künstilichen Fasern eben keine Tiere gehalten und geschoren werden müssen. Da gute synthetische Faserdecken heutzutage gleichwertige Deckenqualitäten mitbringen, sind die moralischen Argumente bei der Entscheidung eine neue Decke anzuschaffen durchaus relevent und gewichtig.